Persönliche Schutzausrüstung gegen den Prozessionsspinner

Persönliche Schutzausrüstung gegen den Prozessionsspinner

Warm-trockene Regionen in lichten Eichenwäldern oder in Bestandsrändern: Das ist der bevorzugte Ort für den Nachtfalter Thaume-topoea processionea, besser bekannt als Eichenprozessionsspinner (EPS). Beheimatet in allen Eichenarten vermehrt sich der EPS zunehmend – nicht nur in Deutschland. Parallel verbreitet sich der Kieferprozessionsspinner, der sich analog zum EPS verhält, aber sich auf Kieferarten wohl fühlt.

Vor allem spielt hier die globale Erwärmung eine tragende Rolle, denn ein zunehmend trockenes Klima bietet für den Falter eine ideale Lebensbedingung. Gefährlich am EPS sind die Brennhaare der Raupen, die sowohl für Menschen als auch für Tiere gefährlich sein können. Sie können Reizungen an der Oberhaut sowie den Schleimhäuten auslösen und zu Knötchen, Quaddeln oder Haut-entzündungen führen. In einigen Fällen sind die Härchen Grund für Reizungen der Mund- und Nasenschleimhaut. Auch Bronchitis oder Asthma können Folgen der Brennhaare sein.

Besonders tückisch:
Die Gefahr wird meist erst erkannt, wenn es bereits zu spät ist: Die weiblichen Falter legen ihren Eivorrat innerhalb weniger Tage an Zweigen (besonders an der Südseite eines Baumes) im obersten Kronenbereich ab. Die Nester sind meist nur schwer zu sehen. Von Juli bis in den September sind die Eichenprozessionsspinner aktiv und können bis zu 200 Eier legen. Als Jungraupe kann das Tier im Ei sogar Temperaturen bis zu -29° Celsius überleben. Nach dem Schlüpfen im April/Mai schließen sich die Raupen zu ganzen Pro-zessionen zusammen, in denen sie nachts zum Fressen die Baumkrone aufsuchen. Bereits nach dem Schlüpfen sind die EPS stark behaart und entwickeln ab dem 3. Larvenstadium Widerhaken an den Brennhaaren. Diese feinen Härchen sind mit dem Nesselgift Thaumetopein ver-sehen. Von einem Raupenstadium zum nächsten nimmt die Gefährdung der Gesundheit zu.

Die ausgewachsene Körperlänge von bis zu 4 cm erreicht der Eichenprozessionsspinner vor dem Ende des 6. und somit letzten Entwicklungsstadiums. In der Abbildung 1 sind diese Stadien leicht zu erkennen. Wie zu sehen ist, richtet sich die Verpuppung nach klimatischen Bedingungen und findet somit meist im Juni statt. Um das letzte Verpuppungsstadium zu durchlaufen und als Falter zu schlüpfen, findet sich der Eichenprozessionsspinner in großen Gespinstnestern zusammen. Nach ca. drei bis fünf Wochen ist aus der Raupe ein fertiger Eichenprozessionsspinner entstanden.

 

abbildung 1 eps

Aufgrund dieser Gefahr durch den EPS darf eine Bekämpfung bzw. das Entfernen der Raupen und Nester nur unter der Benutzung von persönlicher Schutzausrüstung (PSA) durchgeführt werden. So empfiehlt die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) folgende PSA:

  • Korbbrille
  • FFP2/FFP3 mit Ausatemventil
  • körperbedeckende Arbeitskleidung mit Kopfbedeckung oder Chemikalienschutzanzug, z.B. Einweg-Overall Chemikalienschutz Typ 4B
  • Schutzhandschuhe mit ausreichender mechanischer Belastbarkeit
  • geschlossene, leicht zu reinigende und desinfizierbare Schuhe oder Stiefel

Deshalb empfiehlt Dräger den Einsatz von Gebläsefiltergeräten wie dem Dräger X-plore® 8000. Durch elektronische Luftzufuhr muss der Träger bei der Verwendung mit einer Haube nicht mehr gegen einen Widerstand anatmen. Dadurch ist das Dräger X-plore® 8000 von der Arbeitsmedizinischen Untersuchung (G 26) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung befreit und darf ohne Tragezeitbegrenzung genutzt werden. Der Einsatz mit einer FFP2/FFP3 muss hingegen nach 120 Minuten pausiert werden (siehe DGUV R 112-190). Bei dem Dräger X-plore® 8000 bietet die durch das Kopfteil strömende Luft einen angenehmen Kühleffekt, der das Arbeiten bei hohen Temperaturen komfortabel gestaltet. Das Tragen der Haube ist besonders für Brillen- und Bartträger von Vorteil, da keine Dichtlippe den Dichtsitz beeinträchtigt und freier Blick beim Arbeiten gegeben ist. Sie dient außerdem zeitgleich als Augenschutz, sodass eine Schutzbrille in diesem Fall nicht mehr nötig ist. Die Haube ist über einen flexiblen und robusten Schlauch mit der Gebläsefilterein-heit verbunden. Diese muss lediglich mit einem Partikelfilter (bei der Bekämpfung mit Chemikalien muss ggf. ein Kombinationsfilter verwendet werden) ausgestattet sein, um z. B. das Absaugen der EPS durchführen zu können.

In Kombination mit den Spritschutzanzügen der Serie SPC 4400 entfaltet das System sein volles Potenzial. Mit optional mechanisch hoch beständigen Handschuhen und Stiefeln, die mit Hilfe eines Tapes am Anzug befestigt werden, ist der Träger am gesamten Körper vor Brennhaaren geschützt. Beim SPC 4400 kann zwischen zwei Materialien (CPM und CLF) gewählt werden, die sich hinsichtlich unterschiedlicher Materiallagen und des Geräuschpegels des Materials unterscheiden. Das CLF-Material ist deutlich leiser und somit komfortabel bei langandauernden Einsätzen. Bei körperlicher Anstrengung wirken keine zusätzlichen Einflüsse auf den Träger ein. Auch an heißen Tagen ist das Arbeiten in dem Anzug angenehm, da die Beschaffenheit des Materials Schweißbildung minimiert und Schweiß sogar aufnimmt, ohne dabei unangenehm zu werden.


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